Barrierefreier Spaziergang von Jena-West in die Innenstadt

Nach der ersten Veranstaltung dieser Art im Juni lud die bündnisgrüne Stadtratsfraktion Ende Oktober bereits zum zweiten Mal zu einem barrierefreien Spaziergang ein. Zweck der Spaziergänge ist es, Problemstellen und Verbesserungsbedarfe für die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum zu sammeln. Gemeinsam mit interessierten Bürger*innen, Mitgliedern der Stadtratsfraktion und Marcus Barth, dem Beauftragten der Stadt Jena für Menschen mit Behinderungen, wurde am Dienstag, den 25. Oktober der Weg über Talstraße, Jahnplatz und Lommerweg ins Zentrum begangen und berollt.

Kathleen Lützkendorf, Co-Fraktionsvorsitzende der Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen: „Im Sommer konnten wir beim ersten Spaziergang mit dem Beirat für Menschen mit Behinderungen bereits einige Hinweise und Gefahrenpotenziale sammeln. Lösungen konnten – wie im Falle falsch verlegter Orientierungshilfen – teils schnell realisiert werden, erfordern in anderen Fällen aber auch größere, längerfristige Planungen. Dazu gehören beispielsweise die Bahnhöfe Jena-West und Jena-Paradies. Schnell stand fest, dass wir den Spaziergang wiederholen wollen. Der Impuls für die Route von Jena-West ins Zentrum kam schließlich von einem interessierten Mitglied unseres Kreisverbands, deren 14-jähriger Sohn selbst den Rollstuhl nutzt und sich für mehr Barrierefreiheit einsetzt.“

Die Missstände auf dem Weg waren für alle Teilnehmenden unschwer zu erkennen: Fehlende Bordsteinabsenkungen beispielsweise in der Talstraße oder am Jahnplatz, E-Roller auf Gehwegen, falsch parkende Autos, die eine sichere Straßenüberquerung unmöglich machen oder ein gefährlicher Absatz vor dem Lommerweg in Richtung Zentrum. Die Liste lässt sich fortsetzen.

Lützkendorf: „Da diese Strecke für viele Kinder und Jugendliche Schulweg ist und die Frequentierung durch Fußgängerinnen und Fußgänger sehr hoch ist, muss hier schnellstmöglich eine Verbesserung der Situation erfolgen. Wir werden deshalb zeitnah das Thema Bordsteinabsenkungen bei Bestandsbauten auf die Tagesordnung des KSJ-Werkausschuss setzen lassen.“

„Die barrierefreien Spaziergänge sind ein Baustein im Einsatz für mehr Barrierefreiheit. Wir freuen uns über die positive Resonanz und die Beteiligung von Herrn Barth. Eine Fortsetzung ist bereits in Planung. Parallel versuchen wir darauf hinzuwirken, dass für die gesammelten Probleme schnell Lösungen gefunden werden. Wir wollen, dass jede und jeder gut in Jena leben und sich verwirklichen kann, egal ob ohne oder mit Behinderung“, schließt Lützkendorf.

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