Bündnis 90/Die Grüenen fordern mehr Teilhabe für Menschen mit Behinderungen

Am 3. Dezember sendet der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen einen dringend notwendigen Appell: Teilhabe bleibt in Deutschland für viele ein ferner Wunschtraum. Ob im ÖPNV, auf dem Arbeitsmarkt oder in der Freizeitgestaltung – strukturelle und häufig bauliche Barrieren verhindern nach wie vor eine selbstverständliche Inklusion. Zudem werden Debatten um Barrierefreiheit nicht selten nur auf sichtbare Behinderungen reduziert, während unsichtbare Einschränkungen – etwa chronische Erkrankungen oder Neurodivergenzen – häufig übersehen werden.

Julia Burkhardt, Sprecherin des Kreisverbandes Jena, betont: „Inklusion braucht einen Bewusstseinswandel, der Vielfalt als Normalität begreift – und zwar in allen Lebensbereichen.“

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Jena begrüßen in diesem Zusammenhang die Verabschiedung des Aktionsplans “Inklusives Jena”, der nun zügig umgesetzt werden muss. Denn zwischen Anspruch und Realität klaffen immer noch viele Lücken: Bürokratische Hürden, fehlende finanzielle Mittel für kommunale Umsetzungen und eine mangelnde Sensibilisierung in der Gesellschaft bremsen den Fortschritt aus. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Jena fordern deshalb ganz konkret:

  • vollständige barrierefreie Gestaltung aller kommunalen Gebäude, Haltestellen, Wege und digitalen Dienste bis spätestens 2030
  • mehr Ressourcen für Inklusionspädagogik: zusätzliche Förderlehrkräfte, Assistenzkräfte, kleinere Lerngruppen und umfassende bauliche Barrierefreiheit in allen Bildungseinrichtungen
  • niedrigschwellige Angebote der Teilhabe, etwa durch unabhängige Beratungsstellen, bessere Mobilitätsdienste sowie stärkere Unterstützung von inklusiven Freizeit- und Kulturangeboten

Sebastian Götte, Sprecher des KV Jena, ergänzt: „Barrierefreiheit ist kein Luxus. Sie ist gesetzlich verankertes Recht– in Schulen, an Arbeitsplätzen, in staatlichen Einrichtungen und im öffentlichen Raum. Deshalb sollten barrierefreie Gehwege, Schulen mit ausreichend Ressourcen für Inklusion und Clubs, in denen wirklich alle Menschen feiern können, eigentlich selbstverständlich sein.“

„Nicht ohne uns über uns“ – BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Jena fordern abschließend zum Tag der Menschen mit Behinderung die Stärkung der politischen Teilhabe dieser Gruppe, die sich unmittelbar aus der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) ableitet. Denn jenseits von Betroffenenverbänden und Beiräten sind Menschen mit Behinderung noch immer stark unterrepräsentiert in parlamentarischen Gremien.

Burkhardt und Götte resümieren: „Der 3. Dezember muss mehr sein als ein symbolischer Tag – er muss Impulsgeber für konkrete Veränderungen werden. Denn Inklusion ist eine gesellschaftliche Pflichtaufgabe.“

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