Maßnahmen gegen die Hitze

Umsetzung der Jenaer Klima-Anpassungs-Strategie
Langfristige Strategien sind gut, reichen aber nicht aus

Am 18. Juni war Jena mit 35,6 Grad Celsius der heißeste Ort Deutschlands und auch jetzt leiden Menschen, Pflanzen und Tiere unter Temperaturen bis zu 40°C. Die Anzahl der Brände nimmt zu und stellt die Einsatzkräfte der Feuerwehr vor immer größere physische Herausforderungen. Bereits im Juni wurde in Jena die Wasserentnahme aus kleineren Gewässern reguliert. Die Klimakrise wird im täglichen Leben der Bürger*innen spürbar. Im Angesicht dieser Tatsachen ist es besonders bedauerlich, dass mit der JenKAS-Website ein freiverfügbares Informationsmedium zur Jenaer Klima-Anpassungs-Strategie besteht, diese jedoch aufgrund von Personalmangel nicht aktualisiert und der Vielzahl neuer Projekte angepasst werden kann.

Die ausführliche Antwort, die unsere Co-Fraktionsvorsitzende Kathleen Lützkendorf auf ihre Kleine Anfrage zur Umsetzung der Klima-Anpassungs-Strategie der Stadt Jena vom 13. Juli erhielt, macht deutlich, dass an einer Umsetzung konkreter Projekte, Anfragen und Maßnahmen bereits gearbeitet wird. Auffallend ist jedoch, dass viele dieser Projekte durch Personal- und Zeitmangel erst in der Planungsphase angelangt oder ohnehin langfristig angelegt sind. Lang- und mittelfristige Maßnahmen zur Klima-Anpassung sind wichtig und von der Stadt auch gut angelegt. Es fehlt aber an direkt wirkenden und kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen, die über die neu gesetzten Stadtbäume hinausgehen und im günstigsten Fall schon diesem Sommer Erleichterung für die Bürger*innen der Stadt bringen.

„Die Schaffung kühlender begrünter Erholungsräume muss schneller gehen. Auch öffentliche Trinkbrunnen müssen zur Verfügung stehen, sowie Sonnensegel an Sitzbänken am Eichplatz. Diese Sofortmaßnahmen darf die Stadt nicht länger aufschieben. Die Menschen brauchen jetzt unsere Hilfe!“, sagt Kathleen Lützkendorf.

Eine Strategie muss insbesondere darauf ausgerichtet sein, absehbare Folgen des Klimawandels zu verhindern und dem vorzubeugen. Momentan ist der Hitzeaktionsplan leider mehr als Reaktionsplan angelegt. Dies muss sich ändern. Die Neueinstellung der Sachbearbeitung Klima-Anpassungs-Management muss schnellstmöglich erfolgen und auch in der Corona-Pandemie muss der gesundheitliche Aspekt bei der Klimaanpassung und Vorsorge im Gesundheitsamt einen höheren Stellenwert einnehmen. Für all diese notwendigen Schritte wird ausreichend Personal benötigt, welches dringend eingestellt werden muss.

Insgesamt braucht es in dieser schwierigen Ausgangslage ein ambitionierteres Handeln von Seiten der Stadt. Wir können nicht länger warten, der Klimawandel tut es auch nicht!

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