zum inhalt
Links
  • Ministerin Anja Siegesmund
  • Landtagsfraktion
  • Landesverband Thüringen
  • Grüner Bundesverband
KontaktSucheImpressumDatenschutz
Die Grünen in Jena
Menü
    • Termine
    • Newsletter
  • THEMEN
    • Informationen zu grünen Themen
    • Bildung
    • Demokratie
    • Energie & Umwelt
    • Finanzen
    • Gleichberechtigung
    • Kultur & Sport
    • Neue Medien
    • Soziales
    • Stadtentwicklung
    • Wirtschaft
    • Grünes vor Ort
  • Stadtratsfraktion
    • Geschäftsstelle
    • Abgeordnete
    • Anträge im Stadtrat
    • Ortsteilräte
    • Sachkundige Bürger*innen
    • Jobs
  • Kreisverband Jena
    • Kreisvorstand
    • Satzung
    • Finanzordnung
    • Erstattungsformulare
    • Spenden
  • MITMACHEN
    • Alle Möglichkeiten im Überblick
    • Mitglied werden
    • Termine
    • Arbeitskreise
    • Grüne Frauen
    • Grüne Jugend Jena
    • Grüne Hochschulgruppe
    • Spenden
    • Kurz erklärt - unser Wiki
  • GRÜNE IN THÜRINGEN
    • Landesverband
    • Landtagsfraktion
    • Ministerin Anja Siegesmund
    • Laura Wahl MdL
  • GRÜNE IM BUND
Die Grünen in JenaTHEMENSoziales
06.05.2020

Den Tag der Arbeit und die ökologische Krise zusammen denken

Wenn ich mir meine kleine 5-Gruppe ansehe, mit der wir heute aufgrund der Corona-Situation nur hier sein können, dann sind viele von uns hier wegen eines Themas, dass hier heute schon vielfach angesprochen wurde: die offensichtliche gesellschaftliche Relevanz von Gesundheits-, Pflege- und Erziehungsberufe und die gleichzeitige gesellschaftliche Missachtung dieser Berufe, die sich in den Arbeitsbedingungen und im Gehalt ausdrücken. Wir sind hier, weil es kein Zufall ist, dass diese Missachtung Berufe trifft, die auch in Thüringen zu ¾ von Frauen ausgeübt wird. Dazu ist heute schon viel richtiges und wichtiges gesagt worden.

Daher lasst mich an dieser Stelle noch über eine andere Krise sprechen, die ökologische Krise. Sie ist inzwischen auch in unseren Breiten kein abstraktes Problem mehr und ich erzähle in dieser Runde wohl kaum jemandem etwas Neues, wenn ich sage, dass jeder ernsthafte Versuch, die ökologische Krise einzudämmen, eine radikale Veränderung unserer Art zu leben und zu produzieren brauchen wird. Und damit sind wir beim 1. Mai:

Uns ist als Grüne sehr bewusst, dass die notwendigen Veränderungen in der Wirtschaft in Deutschland Industrien und Branchen treffen wird, in denen es nicht nur viele Arbeitsplätze gibt, sondern auch tatsächlich gute Arbeitsplätze: oftmals gute Löhne, hohe Arbeitsplatzsicherheit, starke Mitbestimmung. Solche Arbeitsplätze stellt niemand einfach zur Disposition. Entsprechend heißt es auch für uns: neue oder veränderte Arbeitsplätze müssen sich immer an diesem Dreiklang orientieren: gute Löhne, starke Mitbestimmung, hohe Sicherheit.

Aber so wichtig es ist, genau darauf zu achten, dass der ökologische Umbau nicht zulasten der Arbeitnehmer:innen geht, dass Löhne nicht gesenkt werden, sichere Arbeitsplätze nicht durch prekäre ersetzt werden und betriebliche Mitbestimmung nicht geschwächt wird, genauso wichtig ist es aus meiner Sicht, sich intensiv über die Möglichkeitsräume unterhalten, die durch die Verbindung ökologischer Kämpfe mit Kämpfen um Arbeit entstehen oder erweitert werden können. Nur ein paar kurze Gedanken dazu:

Ein ernsthafter Versuch, der ökologischen Krise zu begegnen, braucht aus grüner Sicht eine gesellschaftliche Debatte darüber, welche Produkte wir brauchen und herstellen wollen. Die muss natürlich auch in den jeweiligen Betrieben geführt werden. Um dies zu ermöglichen, braucht es für uns Grüne eine Sicherung und Erweiterung der Mitbestimmungsrechte der Arbeitnehmer:innen. Einen zweiten, vermutlich für das Ziel effektiveren Ansatzpunkt sehen wir in einer größeren Mitarbeiterbeteiligung an Unternehmen. Deutschland hinkt da im europäischen Vergleich hinterher, da ließen sich Änderungen herbeiführen.

Ein ernsthafter Versuch, die ökologischen Krise einzudämmen, braucht außerdem eine breite Debatte über gesellschaftlichen und individuellen Wohlstand. Unter ökologischen Erwägungen braucht es eine Vorstellung von Wohlstand, vom guten Leben, die sich nicht in erster Linie über Konsum definiert, sondern u.a. gemeinschaftlich genutzte Infrastruktur und soziale Beziehungen ins Zentrum rückt. Das kann ein Verbindungspunkt zu intensivieren Diskussionen über Arbeitszeit sein, die bezahlte und unbezahlte Arbeit gleichermaßen umfasst. Dort ließen sich Verbindungen herstellen zu feministischen Debatten über die Verteilung und Anerkennung von Sorge-, Beziehungs- und Hausarbeit im Privaten.

Eine Debatte über das gute Leben in ökologischen Grenzen ließe sich verbinden mit Debatten über die notwendige Entkopplung von sozialer Sicherung und Lohnarbeit wie sie sich bereits in den verschiedenen Grundeinkommensvorstellungen findet. Das ist nur grob skizziert und an sich nichts Neues. Trotzdem gelingt es uns noch viel zu selten, Auseinandersetzungen gemeinsam zu führen. Wir bemühen uns zu wenig, die Gemeinsamkeiten in unseren Verschiedenheiten zu suchen.

Dabei wissen wir doch, dass sich die von uns gewünschten und erträumten Veränderungen nur umsetzen lassen, wenn wir mehr werden, wenn wir viele werden. Deswegen sind wir heute hier: um viele zu werden. Einen schönen 1. Mai!

von Christine Schickert

Kategorien:Aktuelles Soziales
Zurück
  • Mehr dazu
  • Kommentare 0
  • Kommentar verfassen