Sommertour der Fraktion

Unsere Fraktion nimmt sich in den nächsten beiden Wochen Zeit und wird in Jena unterwegs sein – unter anderem auf der Straße, bei Kunstschaffenden, ehrenamtlich Engagierten, Forschenden und Menschen, die keine große Lobby haben.

Donnerstag, 18. August: Besuch im Geburtshaus Jena und in der Uniklinik Jena

Gemeinsam mit Babette Pfefferlein (MdL) informierten sich unsere stellvertretende Fraktionsvorsitzende Isabell Welle und unsere Ko-Fraktionsvorsitzende Kathleen Lützkendorf bei diesen Besuchen über Geburtshilfe und Gesundheitsprävention.

Immer öfter betreut eine Hebamme bis zu vier Frauen gleichzeitig. Jede zweite Hebamme in Thüringen denkt darüber nach, ihren Job aufzugeben oder ihre Arbeitszeit zu verkürzen. Im Geburtshaus Jena ging es unter anderem um selbstbestimmte Geburt und um den Bedarf eines Gebäudes mit ausreichend Platz.

Das Projekt „clean4us“ des Jenaer Uniklinikums unterstützt konsumierende Schwangere dabei, einen Ausweg aus der Sucht zu finden – ohne Scham und Schuldzuweisungen. So können Ungeborene vor gesundheitlichen Schäden bewahrt werden und konsumierende Schwangere erhalten Hilfe, um Abhängigkeiten langfristig zu überwinden.

Dienstag, 23. August: Treffen mit Anwohnenden der Camsdorfer Straße | Dr. Margret Franz

Unsere Ko-Fraktionsvorsitzende Dr. Margret Franz traf sich im Zuge der Sommertour der Fraktion mit den Anwohnenden des Ortsteils Jena-Ost um über die Problemlage an der Camsdorfer Straße zu sprechen. Durch den Entscheid des Verwaltungsgerichts Gera musste die Stadt den dortigen zweijährigen Modellversuch der beidseitigen Befahrung letztendlich im August dieses Jahres abbrechen.

Obwohl es nun verboten ist, in die Camsdorfer Straße von der Karl-Liebknecht-Straße aus einzubiegen, handelt es sich weiterhin um eine ,,falsche Einbahnstraße“, die beidseitig befahren werden darf. Aufgrund der schlechten Beschilderung und der Gewohnheit wird häufig unwissentlich oder mutwillig rechtswidrig von der Karl-Liebknecht-Straße eingebogen. Durch die schmalen Gehwege und die enge Straße sowie der Erhöhung der erlaubten Geschwindigkeit auf Tempo 30 bleibt sie eine Gefahr für Senior*innen und Kinder. Zudem bleibt die Kreuzung Camsdorfer Straße und Camsdorfer Ufer unübersichtlich für alle Verkehrsteilnehmenden. Die benötigten Freiflächen, darunter auch Halte- und Parkplätze auf der Camsdorfer Straße, bleiben aus.

Eine Lösung wäre es, die Camsdorfer Straße wieder in eine „echte“ Einbahnstraße um zu strukturieren. Die Stärkung des ÖPNV-Netzes würde den motorisierten Individualverkehr verringern und damit auch einen Baustein zur Verringerung von Staus an der Camburger Brücke liefern. Gleichzeitig befürworten wir, den Dialog mit den Anwohnenden weiter fortzuführen, damit der Rechtsweg in Zukunft das letzte Mittel bleibt.

Mittwoch, 24. August: Treffen mit Max Pommer (Leiter Romantikerhaus) zur neuen Novalis-Ausstellung | Dr. Margret Franz, Ines Morgenstern, Dr. Matias Mieth

Unsere Sommertour führte uns gestern ins Romantikerhaus, in dem unter anderem gerade eine neue Ausstellung zu Novalis zu sehen ist. Margret Franz, Ines Morgenstern und Matias Mieth lauschten der Klanginstallation von Tim Helbig, die Novalis‘ Roman „Heinrich von Ofterdingen“ auf neue Weise erfahrbar macht. Weitere Ausstellungsstücke beleuchten, wie man die Jubiläen des 250. Geburtstags von Novalis und Friedrich Schlegel heute wahrnimmt.

Wissen die Menschen in Jena noch um ihre Frühromantiker und den Status ihrer Stadt als Zentrum des geistigen Austauschs zwischen 1785 und 1803? Das Kunst heute ganz intuitiv als Selbstausdruck des Individuums verstanden wird, ist ein Ergebnis der Romantik.

Mit Museumsleiter Max Pommer tauschten wir uns auch zur aktuellen und zukünftigen Ausrichtung des Museums aus. Für uns steht fest: Das Romantikerhaus hat überragende Bedeutung für Jena. Das Bewusstsein, welches wertvolle kulturelle Erbe im Romantikerhaus bewahrt und erlebbar gemacht wird, kann aber noch gestärkt werden. Dafür werden wir uns einsetzen!

Freitag, 26. August: Treffen mit der Projekt-Koordination des Stromspar-Checks der Caritas | Isabell Welle

Der Stromspar-Check hilft, weniger Energie zu verbrauchen – und spart bares Geld!

Unser Fraktionsmitglied Isabell Welle und Moritz Jahns, der für uns im Sozialausschuss sitzt, trafen sich letzte Woche im Rahmen unserer Sommertour mit Maria Litfin-Kleinitzke, der Koordinatorin des Projekts der Caritas, in Lobeda.

Menschen, die z.B. Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe empfangen, können einen Termin mit den Stromsparhelfer*innen vereinbaren. In der eigenen Wohnung werden Energiefresser ermittelt und wassersparende Armaturen oder neue Glühbirnen eingebaut. Auch Gutscheine für neue, effizientere Haushaltsgeräte sind möglich.

Ein Angebot, das Vielen konkret hilft. Insbesondere jetzt sollte der Stromspar-Check bekannter und noch mehr Menschen zugänglich gemacht werden!

Dienstag, 30. August: Besuch der Jenaer Tafel | Frank Schenker

Die Jenaer Tafel versorgt ca. 950 Haushalte – weitere 150 stehen noch auf der Warteliste. Sie gibt den Bedürftigen der Stadt eine Existenzgrundlage und wirkt gleichzeitig gegen die Lebensmittelverschwendung in Deutschland.

Frank Schenker besuchte am Dienstag im Rahmen der Sommertour unserer Fraktion die Lebensmittelausgabe der Tafel, tauschte sich mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Manfred Müller aus und konnte sich vor Ort ein Bild der wichtigen Arbeit der Ehrenamtlichen machen, ohne die der Tafelbetrieb gar nicht möglich wäre. Durch Corona haben sowohl die regelmäßige Nahrungsmittelzufuhr als auch das Ehrenamt massiv abgenommen. Es werden dringend Mitarbeiter*innen gesucht.

Gerade in Zeiten, in denen die Preise für Strom, Wärme und Lebensmittel teils unüberschaubar in die Höhe schnellen, ist die Tafel eine unverzichtbare Jenaer Institution!

Von den derzeitigen Kostensteigerungen ist die Tafel selbst auch betroffen: Anstiege von bis zu einem Drittel sind möglich. Wenn dies geschehe, so sagte Herr Müller, wäre dies das Ende des Vereins. Eine Erhöhung der Beiträge der Bedürftigen ist keine Option, dafür würden die Steigerungen der Sozialhilfebeiträge nicht ausreichen. Deshalb braucht es jetzt eine institutionelle Förderung, damit die Tafel ihre Türen auch weiterhin für alle öffnen kann, die Hilfe brauchen. Dafür werden wir uns einsetzen!

Dienstag, 30. August: Besuch des Universitätssportvereins Jena und des Stadtsportbunds | Dr. Matias Mieth

Am Dienstag, den 30. August sprach unser Fraktionsmitglied Matias Mieth mit dem Präsidenten des USV Jena Prof. Christoph Englert und der Leiterin des Hochschulsports, Andrea Altmann.

10 Prozent der Bevölkerung Jenas seien bereits im USV aktiv und profitierten von Trendsportarten wie Fechten und Rugby, oder von einer langjährigen Vereinsmitgliedschaft, so Frau Altmann. Thema war auch der geplante Umbau des USV, der der Bedeutung des Vereins als zentraler Anbieter von Freizeit- und Gesundheitssport in Jena gerecht werden soll.

Im Anschluss folgte ein Treffen mit Christina Poser (Geschäftsstellenleiterin), Udo Neumann (Sportjugendkoordinator) und Robert Deubler (Sportkoordiantor) des Stadtsportbunds, der verschiedene Vereine in Jena  vernetzt, entsprechende Räumlichkeiten organisiert und Wettbewerbe wie die „Sport-Spiel-Spaß-Wochen“ ausrichtet.

Die Kooperation mit Schulen und Kindergärten ist dem Stadtsportbund wichtig, was durch Projekte wie „Bewegte Kinder = Gesündere Kinder“ oder am „Tag des Sports“ der dritten Klassen deutlich wird.

Wir setzen uns für ein Sportangebot in Jena ein, bei dem für jede und jeden etwas dabei ist – und das sich mit den Klimazielen Jenas vereinbaren lässt! Im Stadtrat haben wir deshalb auch zur Entwicklung des Sportangebots in Jena eine Große Anfrage eingereicht.

Freitag, 02. September: Besuch der Gemeinschaftsunterkunft in der Bachstraße | Kathleen Lützkendorf

Der Ukrainekrieg hat eine neue Fluchtbewegung nach Deutschland ausgelöst. Aber nicht nur Ukrainer*innen brauchen Unterkünfte, Lebensmittel, sozialpsychologische Betreuung und umfassende Integrationsangebote. Besonders geeigneter Wohnraum ist in Jena ein Krisenthema.

Unsere Co-Fraktionsvorsitzende Kathleen Lützendorf traf sich am Freitag im Zuge der Sommertour unserer Fraktion mit dem Betreuungsteam der AWO und Mitgliedern der Stadtverwaltung, um die Gemeinschaftsunterkunft in der Bachstraße zu besuchen. Etwa 150 Personen leben auf zwei Etagen der ehemaligen Geburtsklinik. Damit ist das Gebäude aktuell voll ausgelastet; neu ankommende Geflüchtete werden weiterhin in Turnhallen untergebracht. Es bedarf einer besseren Finanzierung sowohl für Personal (insbesondere Sozialarbeiter*innen, Dolmetscher*innen und Psycholog*innen) als auch für geeigneten Wohnraum.

Vielen Dank den zahlreichen Initiativen und Ehrenamtlichen, die sich in Jena für Geflüchtete engagieren und durch ihre Arbeit einen echten Unterschied machen! Auch dieser Einsatz muss besser gefördert und unterstützt werden. Wo immer nötig sollen die gemeinnützigen Vereine auch Unterstützung erhalten, wenn z.B. Miet- und Unterhaltskosten durch die Energiekrise steigen.

Freitag, 02. September: Besuch des Stadttaubenprojekts | Kathleen Lützkendorf

Am Freitag hat unsere Fraktionsvorsitzende Kathleen Lützkendorf auf unserer Sommertour eines der Jenaer Taubenhäuser besucht. Isabelle Marquart (jenawohnen GmbH) und der zuständige Taubenwart zeigten die Unterbringung für die Tiere, die sich hoch über den Dächern Lobedas befindet.

Das Stadttaubenprojekt wurde zur Regulierung der Taubenpopulation ins Leben gerufen. Der anfallende Kot kann im Taubenhaus zentral entsorgt werden und prägt nicht länger das Stadtbild. Taubenhäuser gibt es u.a. in Lobeda und im Stadtzentrum. 

Besonders positiv: Die tierschutzgerechte, effiziente Regulierung des Bestands. Durch das erste Taubenhaus konnten im Jahr 2015 bereits 500 Eier gegen Plastikeier getauscht werden. Ungefähr 80 Tauben haben im Taubenhaus Platz, denen dort Wasser und Futter bereitgestellt wird. 

In Jena sollen in Zukunft weitere Taubenhäuser gebaut werden, was wir sehr unterstützen! Übrigens: Dass Tauben gefährliche Krankheitsüberträger sind, ist falsch. Ihnen eilt zu Unrecht ein schlechter Ruf voraus. 

Mehr Informationen zu den einzelnen Terminen erhalten Sie auf Anfrage per Mail an info[at]gruene-jena.de.

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